Freimaurerloge „Albrecht Wolfgang“
Die Loge „Albrecht Wolfgang“ wurde 1877 in Stadthagen gegründet. Benannt wurde die Loge nach Albrecht Wolfgang dem von 1728 – 1748 regierende Graf zu Schaumburg-Lippe.
Die ersten Logen in der näheren Umgebung von Stadthagen gab es ab 1776 in Rinteln, ab 1790 in Minden und seit 1860 in Bückeburg. Der erste nachweisbare Stadthäger Freimaurer wird 1819 im Mitgliederverzeichnis der Rintelner Loge „Wilhelm zum Nesselblatt“ genannt. Es war Dietrich Wittrich, von Beruf Berg-Inspector. Auch in den Mitgliederverzeichnissen Mindener Loge „Wittekind zur Westfalischen Pforte“ werden Männer aus Stadthagen genannt.
Wegen des Verbots durch die drei altpreußischen Großlogen, Juden zu Freimaurern aufzunehmen, kam es 1860 unter Beteiligung von Brüdern aus Stadthagen zur Gründung der Loge „Hermine zum Nesselblatt“ in Bückeburg.
Der junge Bruder Gerhard Meyer bildete dann ein ein freimaurerisches Kränzchen das im April 1877 zur Gründung der Loge „Albrecht Wolfgang“ führte. Am 12. Mai wurde die Loge durch die Große Loge von Hamburg gestiftet und die Licheteinbringung fand am 13. Oktober 1877 durch den Großmeister Glitza statt.
Die Loge wurde durch diese Männer gegründet:
- Gerhard Meyer
- August Meyer
- Adalbert Schoof
- August Wiedenroth
- Adolf Baar
- Gustav Poppe
- Adolf Junker
- Eduard Schönfeld
- Wilhelm Wiedenroth
- Franz Häberlin
- Fritz Wiegand
- Carl Hasse
- August Deterding
Der erste Meister vom Stuhl war Gerhard Meyer
Von Brüdern der Loge „Albrecht Wolfgang“ wurde 1920 die Loge „Zur Heilbringenden Quelle“ in Bad Oeynhausen mit gegründet.
Danach entwickelten sich die Mitgliederzahlen kontinuierlich bis auf 35 Brüder im Jahre 1913 und blieben bis zum Verbot der Freimaurerei durch die Nationalsozialisten, im Jahre 1935, ziemlich konstant.
Gleich nach Kriegsende fanden sich die Überlebenden und aus den Ostgebieten zugezogene Brüder wieder zusammen. Die Loge „Albrecht Wolfgang“ wurde mit Patent vom 12. Mai 1948 der Landesgroßloge der Freimaurer von Niedersachsen unter der alten Matrikelnummer 448 neu bestatigt. Zum Meister vom Stuhl wurde der aus Wernigerode geflüchtete Bruder Dr. med. Ernst Lehmann gewahlt, der der Loge „Zum starken Licht am Brocken“ angehörte.
1950 hatte unsere Loge zwar wieder 25 Mitglieder doch setzte, aus welchen Gründen auch immer, ein langsamer Verfall ein. Um die Auflösung zu vermeiden, wurde 1953 durch Eingreifen des damaligen Großmeisters der Landesgroßloge von Niedersachsen, Willy Täger, die Loge „Albrecht Wolfgang“ in eine so genannte Deputationsloge der Freimaurerloge „Friedrich zum weißen Pferde“ Nr.19, Hannover, umgewandelt. Immer seltener wurden Arbeiten durchgeführt und nach längerer Unterbrechung fand schließlich am 10. Februar 1954 die letzte Aufnahmeloge mit Unterstützung von Brüdern der Loge „Friedrich zum weißen Pferde“ statt bei der Bruder Helmut Hermann zum Freimaurer aufgenommen wurde. Er wurde nach beruflicher und aktiver freimaurerischer Wanderschaft schließlich Mitglied der Johannisloge „Stern am Solling“ in Holzminden.
Danach ruhte die Arbeit bis 1968. Damals fanden sich 15 Brüder Freimaurer aus acht verschiedenen Logen der Großen Landeslogen A.F.u.A.M., FO und der Großen National Mutterloge zu den 3 Weltkugeln zusammen, reaktivierten die Deputationsloge „Albrecht Wolfgang“ und beantragten, mit Zustimmung der Mutterloge „Friedrich zum weißen Pferde“, bei der Großen Landesloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer die Umwandlung in eine „gerechte und vollkommene“ Loge. Am 28. September 1968 wurde das Patent erteilt.
Die erneute Lichteinbringung erfolgte auf Tag und Stunde genau 91 Jahrenach der ersten, nämlich am 13. Oktober 1968 durch den damaligen Großmeister Bruder Hans Gemünd. Seither haben sich die Brüder dieser alten jungen Loge redlich bemüht, diese zu einem starken integralen Bestandteil der Freimaurerei zu machen. Längst kann man inzwischen feststellen, daß sich der Zusammenschluß dieser im Schaumburger Land verstreut lebenden Brüder bewahrt hat. Die Loge ist eine, in der Aktivität nicht erlahmende Bruderschaft von gegenwärtig 33 Mitgliedern geblieben.